2022


von Mads Cornelius

Traum | Eine Fotoausstellung

Mai 2020   Für immer die erste Ausstellung nach dem ersten Lockdown

Geplant war sie für Anfang April und musste ausfallen.

Geplant war ohnehin alles ganz anders.

Es sollte ein weiteres, festliches Kunstereignis mit junger Kunst aus dem Norden werden. „Hundert Gäste bei der Eröffnung auf jeden Fall“ und weitere hundert an den beiden Ausstellungstagen. Das war so die Hoffnung und das zeichnete sich auch ab und hätte wirklich gut in die Reihe der besonderen Ausstellungen in der Neustadt gepasst.

Und danach hatte Mads eine lange Fahrradtour geplant. Ein Traum.

 

Nun sind wir aber an einem anderen Punkt. Raus aus dem Traum und hinein in diese reale „neue Normalität“. Unser erster realer Erfahrungsraum mit dieser "neuen Normalität" ist jetzt da. Kein Schaufenster dazwischen, nichts digitales. Alles echt. Zum ersten mal nach zwei langen Monaten ist die Neustadt 12 wieder geöffnet. Hilfe!

Wir freuen uns so und irgendwie ist uns aber auch ein bisschen schwummerig. Dieses neue, kalte Wort „Infektionsschutzkonzept“ hat unsere Vorbereitungen begleitet und wollte so gar nicht zu unserem eigentlichen Vorhaben passen.

Wir sind aber angekommen und stellen uns der „neuen Normalität“.

Es gibt keine Eröffnung mit einem aufregend schönen Fest. Stattdessen beginnt die Ausstellung mitten in der Woche, an einem Vormittag fängt die Ausstellung einfach an und verhält sich so, als wäre sie schon immer dagewesen.

 

 


Das Fest findet im Herzen statt; das kennen wir ja nun alle.

Die Ausstellung dauert nicht wie bisher zwei Tage, sondern fünf. Statt bisher ca. 20 Ausstellungsstunden sind es nun 35 Stunden.

„Das Gute daran ist, dass nun die Leute ausschließlich wegen meiner Fotos kommen“.

Mads wird jeden Tag anwesend sein und Fragen beantworten und über sich und seine Fotokunst erzählen.

Ein Besuch in dieser Ausstellung lohnt sich. Atemberaubend schöne, verschwommene, zum Teil skurrile bunte Welten, bei denen nicht immer feststeht, dass es eine Fotografie ist, erwarten die BesucherInnen und passen in diese Zeit, so als hätten sie gewusst, wann sie ausgestellt werden.

Tatsächlich hätten sie auch in die andere, nicht mehr vorhandene Zeit gepasst. Das macht sie so besonders.


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