"Neue Kunst im alten Supermarkt"
Mit diesem Leitsatz konnten wir zwei fantastische Projekte in Flensburg in Szene setzen. Beide fanden im ex-Sultanmarkt statt.
Michael Picke mit der Performance "koolmoov"
Heiko Wommelsdorf mit seiner performativen Projekt "Konzert"
Beide Projekte waren außergewöhnlich, gemessen am Flensburger Kultur- und Kunst-Angebot.
Für uns als Kunstverein waren beide Projekte zudem sehr wichtig, weil sie nach Jahren der intensiven Stadtteilarbeit den eigentlichen Kern des Vereins - die Kunst - hervorheben konnten. Darum
sind wir dem "Kunstfonds" sehr dankbar für Förderung des gelungenen Neustarts.
Mit Beginn der Corona Zeit konnten wir den weitaus größeren ex-Sultanmarkt nutzen. So war es möglich, Ausstellungen, die in der Neustadt 12 nicht hätten stattfinden können, doch noch in die Wirklichkeit zu bringen:
"Wer bist du? Wie nimmst du dich durch die Augen einer anderen Person wahr? Wer bist du, wenn du niemand sein musst?"
"IDENTOPIA" ist ein interaktives Ausstellungsdesign im Ex Sultanmarkt in Kooperation mit der Kunst und Kultur Baustelle 8001 e.V. Das Projekt wurde von Studierenden des B.A. European Cultures and Society entwickelt und im Rahmen des „Art and Scenography" Seminars von Svea Bischoff begleitet. „IDENTOPIA" lädt die Besucher:innen dazu ein, sich mit dem Konzept von hybrider Identität auseinanderzusetzen. Ein offener Raum, der Platz macht für das gemeinsame Hinterfragen von Stereoptypen und eurozentrischen Vorstellungen von Identität. Ein partizipativer Raum, der das persönliche Verständnis von kultureller Identität erfragt und ein Angebot die Selbst- und Fremdwahrnehmung zu erkunden.
blizz-art
im Ex Sultanmarkt
Neustadt 26
Kunst und Kultur Baustelle 8001 e.V.
Eine intergenerative Ausstellung mit traditioneller und moderner Kunst.
Der palästinensische Verein Flensburg (e.V.) präsentierte Malerei von
Mariam Miari
Geb.1984, Palästinenserin aus dem Libanon
Wohnt in Flensburg
und
Noel El Abd
Geb.2001 in Flensburg Deutsch Palästinenserin
Wohnt in Flensburg
Eine Begegnung von zwei jungen Frauen, deren Werke einen Dialog eingehen. Einen Dialog über Verbindung, Berührung und Identität.
Spielerisch begegnen sich in ihren Arbeiten weiche Kanten, Körper und Formen, Schatten und Flächen. Sie nähern sich an, berühren sich, Schulter an Schulter, Ohr an Ohr. Süss und knirschend wie Zucker und Sand. Zwischen Sehen und Fühlen liegt das, was Jule und Jette in ihrer Ausstellung erforschen. Denn im Dazwischen steckt so viel.
Wir freuen uns auf euch !
Ende 2020 ist auch die geplante Ausstellung der "Katzenkünstlerin" bei 8001 ausgefallen. Wir haben im Dezember ein Interview mit ihr gemacht. Weil sie natürlich inkognito bleiben will, sind ihre Antworten nachvertont worden. Das ganze hat ein bisschen länger gebraucht als geplant, aber nun ist es soweit.
Corona Regeln:
Zeitgleich können immer 6 Personen in der Ausstellung sein. Der Eingang ist vorne. Der Ausgang hinten. Masken sind Pflicht und ansonsten ist alles coronagerecht und 1,5 Meter immer dazwischen
Geplant war sie für Anfang April und musste ausfallen.
Geplant war ohnehin alles ganz anders.
Es sollte ein weiteres, festliches Kunstereignis mit junger Kunst aus dem Norden werden. „Hundert Gäste bei der Eröffnung auf jeden Fall“ und weitere hundert an den beiden Ausstellungstagen. Das war so die Hoffnung und das zeichnete sich auch ab und hätte wirklich gut in die Reihe der besonderen Ausstellungen in der Neustadt gepasst.
Und danach hatte Mads eine lange Fahrradtour geplant. Ein Traum.
Nun sind wir aber an einem anderen Punkt. Raus aus dem Traum und hinein in diese reale „neue Normalität“. Unser erster realer Erfahrungsraum mit dieser "neuen Normalität" ist jetzt da. Kein Schaufenster dazwischen, nichts digitales. Alles echt. Zum ersten mal nach zwei langen Monaten ist die Neustadt 12 wieder geöffnet. Hilfe!
Wir freuen uns so und irgendwie ist uns aber auch ein bisschen schwummerig. Dieses neue, kalte Wort „Infektionsschutzkonzept“ hat unsere Vorbereitungen begleitet und wollte so gar nicht zu unserem eigentlichen Vorhaben passen.
Wir sind aber angekommen und stellen uns der „neuen Normalität“.
Es gibt keine Eröffnung mit einem aufregend schönen Fest. Stattdessen beginnt die Ausstellung mitten in der Woche, an einem Vormittag fängt die Ausstellung einfach an und verhält sich so, als wäre sie schon immer dagewesen.
Das Fest findet im Herzen statt; das kennen wir ja nun alle.
Die Ausstellung dauert nicht wie bisher zwei Tage, sondern fünf. Statt bisher ca. 20 Ausstellungsstunden sind es nun 35 Stunden.
„Das Gute daran ist, dass nun die Leute ausschließlich wegen meiner Fotos kommen“.
Mads wird jeden Tag anwesend sein und Fragen beantworten und über sich und seine Fotokunst erzählen.
Ein Besuch in dieser Ausstellung lohnt sich. Atemberaubend schöne, verschwommene, zum Teil skurrile bunte Welten, bei denen nicht immer feststeht, dass es eine Fotografie ist, erwarten die BesucherInnen und passen in diese Zeit, so als hätten sie gewusst, wann sie ausgestellt werden.
Tatsächlich hätten sie auch in die andere, nicht mehr vorhandene Zeit gepasst. Das macht sie so besonders.